Alix von Melle und Luis Stitzinger – Erfolg am Manaslu ohne Sauerstoff

Alix von Melle und Luis Stitzinger - 7x 8.000 – Erfolg am Manaslu ohne Sauerstoff

 

 

Geschafft. Gratulation. Alix von Melle und Luis Stitzinger, das bekannte Bergsteigerehepaar gelingt der siebte Achttausendergipfel, der Manaslu mit 8.163 Meter und das ohne Sauerstoff.

135 Besteigungsgenehmigungen für den Manaslu – so viele, wie noch nie zuvor – wurden laut des Tourismusministeriums in Nepal im Herbst 2017 an ausländische Expeditionen vergeben. Das sind Verhältnisse, wie man sie normalerweise nur vom Mount Everest kennt. Jedes Expeditionsteam umfasst durchschnittlich acht bis zwölf Bergsteiger. Der plötzliche Ansturm erklärt sich durch die provisorische Sperrung Tibets im Nachmonsun, mit so beliebten Zielen wie Cho Oyu (8.201 m) und Shisha Pangma (8.027 m), die dem Manaslu normalerweise vorgezogen werden. Viele Veranstalter haben den Manaslu als vermeintlich leichte Alternative entdeckt und bieten ihn in ihrem Expeditionsprogramm an. „Wir nehmen an, dass sich in der Hochphase der Besteigung etwa 350 bis 500 Bergsteiger im Manaslu Basislager in 4.900 Meter Höhe aufhielten“, sagt Luis Stitzinger. „Zum Glück haben die uns aber kaum gestört, da wir zeitlich etwas später dran waren und den Gipfel fast für uns allein hatten.“ Die zwei waren mit einem Team des deutschen Expeditionsveranstalters „Amical alpin“ in Oberstdorf unterwegs, für das Luis Stitzinger, der staatlich geprüfte Berg- und Skiführer, auch Expeditionsleiter war. Am 30 September 2017 war es dann soweit. Alix von Melle und Luis Stitzinger hatten den Gipfel des „Bergs der Seele“ erreicht und mit ihnen auch sieben Teilnehmer der Expeditionsgruppe „Amical alpin“.

Lawinengefahr 2012
Der Manaslu geriet zuletzt 2012 durch eines der größten Lawinenunglücke des Himalayas in die Schlagzeilen, bei dem elf Menschen den Tod fanden. „Lawinengefahr war in dieser Saison aber kein Thema“, erklärt Alix von Melle. „Eine anhaltende Schönwetterphase sorgte für wenig Neuschnee und stabile Verhältnisse, an dem sonst wettertechnisch so schwierigen Berg. Vermutlich gab es dadurch einen neuen Besteigungsrekord.“ Doch die außergewöhnlichen Verhältnisse dürfe man nicht als normal ansehen. Zukünftig werde es auch wieder schneereichere Zeiten und drohende Lawinengefahr am Manaslu geben.

Positives Resümee
Wie sich die Zustände am „Berg der Seele“, wie der Manaslu übersetzt heißt, weiterentwickeln werden, bleibt abzuwarten. Von Melle und Stitzinger ziehen für sich persönlich eine positive Bilanz ihrer Erlebnisse. Nach zwei expeditionsfreien Jahren, bedingt durch das große Erdbeben in Nepal, damals mussten sie ihre Expedition auf der Nordseite des Mount Everest abbrechen. Der Manaslu ein gelungener Wiedereinstieg und der siebte Achttausendergipfel. Ihre Erfolgsliste der Achttausender: Cho Oyu (2000), Gasherbrum II (2006), Nanga Parbat (2008), Dhaulagiri (2009), Broad Peak (2011) und Shisha Pangma (2013). „Unsere Erfahrungen haben uns ermutigt, auch für das nächste Jahr wieder etwas Größeres zu planen.“ Was dies genau sein wird, wollen sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht verraten.

Kontakt
Go Climb A Mountain, Luis Stitzinger & Alix von Melle,
Tel.: +49 (0)8362 – 883 65 25, info@goclimbamountain.de, www.goclimbamountain.de  
Expeditionsverantstalter Amical Alpin www.amical.de

 

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.