Bamberger Hörnchen

Der nussige Geschmack des Bamberger Hörnchens ist bekannt - (c) Förderverein Bamber Hörnla

Haben Sie schon einmal ein Bamberger Hörnchen gegessen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, denn nur 0,005 Prozent aller in Deutschland geernteten Kartoffeln sind Bamberger Hörnchen. Maschinell zu erntende Kartoffelsorten haben diese Liebhaberknolle fast vollständig verdrängt.

Dabei zeichnet sich die Knolle durch ein besonders nussiges Aroma aus. Schon im 19. Jahrhundert war sie deshalb sehr beliebt, doch ihr Pflegeaufwand ist sehr hoch und ihr Ertrag vergleichsweise gering. Zugleich ist die Kartoffelsorte länglich und häufig gekrümmt – industrielle Kartoffelpflanz- und Erntemaschinen können damit nicht umgehen. Erst die Initiative fränkischer Gärtner*innen und Landwirtschaftsbetriebe konnte das Hörnchen retten, die inzwischen endlich wieder mehr Liebhaber findet.

BUND-Experte für Agrarpolitik Christian Rehmer: "Seltene Nutztierrassen und Nutzpflanzen können wir am besten schützen, indem wir sie aufessen. Denn die Nachfrage nach diesen kulinarischen, seltenen Leckerbissen sorgt dafür, dass sich Landwirtinnen und Landwirte für mehr Vielfalt auf den Äckern und Weiden einsetzen. Und nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher tragen Verantwortung – auch die Politik ist gefragt. Anstatt allein die Größe der Bauernhöfe zu belohnen und mit der Gießkanne Geld zu verteilen, müssen die Milliarden aus Brüssel dafür genutzt werden, gesellschaftliche Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte zu honorieren. Zum Beispiel dafür, dass sie seltene Kartoffelleckereien wie das Bamberger Hörnchen anbauen."

Zum Artensteckbrief: Bamberger Hörnchen (PDF)
(Quelle: BUND - FRIENDS OF THE WORLD GERMANY)

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.