Der Glattrochen - Verschollen oder ausgestorben?

Glattrochen halten sich am liebsten auf dem Meeresboden auf - (c) Chris Rickard

Mehr als zweieinhalb Meter lang, über hundert Kilogramm schwer und wohnorttreu. Erwachsene Glattrochen halten sich in einer Tiefe von 100 bis 600 Metern bevorzugt im gleichen Gebiet auf. Vor der nordfriesischen Insel Amrum wurden Mitte des 20. Jahrhunderts bei jeder Ebbe bis zu tausend Exemplare gesichtet. Das erklärt auch den englischen Namen des Fisches: "common skate" – "gewöhnlicher Rochen." Doch das war einmal, inzwischen sind die Bestände buchstäblich verspeist. Vor deutschen Küsten sind die Giganten der Meere bereits ausgestorben und weltweit vom Aussterben bedroht. Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob der Fisch ausgestorben oder nur verschollen ist. Aber ist ein so großer Fisch zu übersehen?

Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND Meeresschutzbüros: "Glattrochen wurden lange Zeit gezielt gejagt und waren zusätzlich noch Beifang, vor allem in der Grundschleppnetzfischerei. Da Rochen erst sehr spät geschlechtsreif werden und nur wenige Nachkommen kriegen, sind sie besonders stark durch menschengemachte Störungen gefährdet. Aber auch der Klimawandel wirkt sich auf die Rochen aus. Für gesunde und vielfältige Meere müssen marine Arten und Lebensräume effektiv und umfassend geschützt sowie Nutzungen nachhaltig gemanagt werden."

Zum Artensteckbrief: Glattrochen (PDF)
(Quelle: BUND - FRIENDS OF THE WORLD GERMANY)

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.