Posidonia, der Schatz vor Formentera

Die Posidonia sorgt für kristallklares Wasser und weiße Strände auf Formentera

 

 

Formentera Unterwasser
Der große Schatz von Formentera ist die Posidonia-Wiese im Mittelmeer um die Insel. Sie ist der langlebigste und größte lebende Organismus der Welt, er ist acht Kilometer lang und 100.000 Jahre alt. Die Posidonia ist keine Alge, sondern eine Meerespflanze mit Wurzel, Stiel. Blättern, Früchten und Blüten und bildet Wiesen im Meer bis zu einer Wassertiefe von 40 Metern. Sie ist die wertvollste Pflanze der Insel, denn sie filtert das Meerwasser und macht es dadurch kristallklar. Die Posidonia hat noch einen Vorteil, denn ein Hektar Posidonia-Wiese produziert 100.000 Liter Sauerstoff am Tag und absorbiert 830 Tonnen Kohlenstoff. Der tropische Wald im Vergleich dagegen, der absorbiert nur 300 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Die Posidonia unterstützt mit ihrer Sauerstoffproduktion 400 Pflanzenarten und 1000 Tierarten. Zu den Tierarten gehören Seepferdchen, Seesterne, Krebse und kleine Fische, die im Seegras Schutz vor den großen Räubern suchen. Ganz wichtig ist, das die Posidonia mit ihren langen Wurzeln den Strand schützt, die starken Winterstürme können den Sand nicht so leicht abtragen. Um die Balearischen Inseln existiert eine Fläche von 55 795 Hektar Posidonia-Wiesen, davon gehören 76.500.000 Quadratmetern zu Formentera.

Formentera hat sich 2017 im Jahr des Nachhaltigen Tourismus mit einem Projekt zur Aufgabe gemacht die die Posidonia zu schützen. Das Problem wird von Formentera schon seit langem überwacht und erforscht. Seit 1999 ist die Posidonia im UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Da man die Posidonia nur von Tauchern und Schnorchlern Unterwasser zu sehen ist, ist für Touristen die Gefahr nicht sofort zu erkennen, deshalb wurde von Formentera zur Aufklärung das „Save Posidonia Project“ gegründet. Ziel ist es, das sensible Ökosystem der Balearen bekannt zu machen, denn die Posidonia-Wiesen sind bedroht. Die Anker vieler Boote und Ketten reißen den Meeresgrund auf. Abwässer von Schiffen mit Kohlenwasserstoff und der Fischfang mit Netzen zerstört auch den Meeresgrund. Gerade in der Hochsaison im Sommer ist die Zerstörung der Posidonia am größten.

Schutzmaßnahmen
Im Meer wurden vor Formentera Bojen installiert, an ihnen können kleine Boote ankern, ohne die Posidonia-Wiesen zu beschädigen. Größere Boote können anhand von Seekarten sehen, wo sie auf Sand ankern können. Außerdem hat Formentera eine Überwachungsflotte eingesetzt, die die Seefahrer informiert, auf Sand und nicht auf der Posidonia zu ankern. Außerdem kontrolliert der Überwachungsdienst, dass keine Abwässer ins Meer geleitet werden.

Aktionen des „Save Posidonia Projects“
Das Ziel ist, jeden Quadratmeter der Posidonia erhalten zu können. Patenschaften für einen Euro pro Quadratmeter bietet Formentera per App an. Der Name des Spenders erscheint dann auf der Kartographie der Website www.saveposidoniaproject.org. Auch alle Events, die 2017 auf Formentera stattfinden beteiligen sich an dem Projekt, sie zahlen einen Anteil der Einnahmen an das „Save Posidonia Project“.

Formentera
Formentera ist die kleinste bewohnte Baleareninsel. Sie ist nur per Schnellboot zu erreichen und hat deshalb seinen Charakter bewahrt. Das Schnellboot fährt in 35 Minuten von Ibiza nach Formentera. Die nur 21 Kilometer lange Insel hat eine Fläche von 82 qkm.

Aktiv auf Formentera
Berge findet man auf Formentera keine, deshalb ist die Insel perfekt zum Fahrradfahren, dazu kommt das ganzjährig moderate Klima. 70 Kilometer Küste mit kristallklarem Wasser mit endlos langen weißem Sandstrand bietet die Insel. Laut Trip Adviser hat Formentera die besten Strände. Das Meer ist perfekt zum Tauchen, Schnorcheln, Segeln, Windsurfen und Kajakfahren. Buchten mit Höhlen und Steinbögen waren schon die Verstecke der Piraten. Holzstege führen durch den Sand zum Strand um die Dünen zu schützen. Im Landesinnere kann man Reiten, Wandern, Radeln und mit Elektrobikes fahren, für die gibt es viele kostenlose Ladestationen. Obwohl die Insel klein ist, gibt es 22 grüne Routen mit 56 Kilometer Wander- und Radwegen.

Flora und Fauna
Strände, ein großes Dünengebiet Salinen, Pinien- und Sabinahaine dominieren das Landschaftsbild. Berge gibt es keine, dafür gibt es ein Hochplateau, das stolze 100 Meter hoch ist. Kleine Orte, Windmühlen, Leuchttürme und Verteidigungstürme sind in die Landschaft eingestreut. Die Kirchen haben besonders dicke Mauern, denn sie dienten der Bevölkerung als Rückzugsort vor Piraten. Ganz charakteristisch sind die Natursteinmauern, die sich entlang der Felder ziehen. Schafe im Schatten der Feigenbäume, die überall auf der Insel wachsen, werden die Äste werden mit Stangen abgestützt, damit die Schafe die Feigen nicht fressen und die Äste mehr Schatten für die Schafe geben.

Küche
Die Gastronomie, wie soll es anders sein, ist vom Fisch geprägt. Fisch wird zum Trocknen an Ästen am Meer aufgehängt wird. So wurde der Fisch früher für die Seefahrt haltbar gemacht. Der getrocknete Fisch wird in Olivenöl eingelegt und kommt in den Bauernsalat. Feigen, die überall auf der Insel wachsen schmecken frisch oder getrocknet köstlich. Dazu trinkt man Rotwein, natürlich den, der auf der Insel hergestellt wird.

Kontakt    
www.saveposidoniaproject.org
www.formentera.es
www.formenterahotelguide.com
 

 

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.