Feuerland am Ende der Welt

Feuerland hat die Anden, unzählige Gletscher, Fjorde, Eisberge und kristallklares Wasser - (c) Irina Grassmann

Feuerland hat die Anden, unzählige Gletscher, Fjorde, Eisberge und kristallklares Wasser. Wale, Guanakos, Pinguine, Robben, Kondore, Flamingos, Albatrosse, Riesensturmvögel und Magellangänse leben hier.

Luis Castelli, der Tourismusminister von Feuerland, informiert auf der Fachmesse ITB in Berlin die Vorzüge von Feuerland. Das Land ist eine Insel und gehört zur Hälfte zu Argentinien, die andere Hälfte ist chilenisch. Die berühmte Magellanstraße trennt Feuerland vom Festland Südamerikas. „Die Landschaft ist einmalig, wie verzaubert, aber ohne Geister“, erklärt Luis Castelli schmunzelnd. Allerdings ist Feuerland schwer zu erreichen, da es am südlichsten Ende Südamerikas liegt.

Ushuaia
Ushuaia ist die südlichste Hauptstadt der Welt. Die Anden, die mächtige Bergkette Südamerikas, ragt gleich hinter der Stadt auf. Die Avenida San Martin ist die Hauptstraße Ushuaias und das lebendige Zentrum der Stadt mit Souvenirgeschäften, vielen Cafés und Restaurants, Hotels und Ausrüstungsgeschäften für die Expeditionen in die Antarktis. Da die Zölle für die Einfuhr nach Feuerland niedrig sind, gibt es oft Schnäppchen-Angebote. Auch ein Hard Rock Café gibt es in Ushuaia. Das Museum Fin del Mundo zeigt die Natur- und Kulturgeschichte der Region. Das Gefängnis & Maritime Museum war früher eine Justizvollzugsanstalt, die 1947 geschlossen wurde. Heute werden dort Marinemodelle ausgestellt, die seit der Ankunft der ersten Entdecker, die maritime Geschichte Feuerlands erzählen.

Escondido-See und Beagle-Kanal
Der Ausflug von Ushuaia auf der berühmten Panamericana an Wald- und Moorlandschaften entlang, über den Garibaldi Pass zum Escondido-See ist eindrucksvoll. Ein kurzer Halt im Wintersportort Las Cotorras für einen starken Kaffee mit einem Schuss Alkohol ist eingeplant. Schlittenhunde ruhen gelangweilt hinter dem Haus und warten auf den Winter. Die alte Eisenbahn, die mit einer Dampflock früher Holz aus den Wäldern transportierte, ist heute eine Touristen-Attraktion. Für Geologen ist der tektonische Bruch, der sich durch Feuerland zieht, eine Attraktion. Ornithologen kommen bei Pinguinen, Robben, Kondore, Flamingos, Albatrossen, Riesensturmvögeln und Magellangänsen ins Schwärmen.

Aktivitäten
Die Umgebung von Ushuaia ist ein ideales Wanderparadies. Der wohl beliebteste Weg führt auf den Gletscher Martial, einen 1.300 m hohen Gipfel mit einem kleinen Gletscherfeld und einer spektakulären Aussicht auf Ushuaia. Wander- und Trekkingmöglichkeiten bietet der Nationalpark Tierra del Fuego, der zwölf Kilometer vor den Toren Ushuaias liegt. Mountainbiker sollten etwas Kondition mitbringen, da die Steigungen nicht zu unterschätzen sind. Mit Reiten, Segeln und Kanufahren taucht man direkt in die Natur Feuerlands ein. Walbeobachtung ist ein spannendes Erlebnis.

Geheimtipp für Angler und Skifahrer
Die Kautapen Lodge ist die beste Angel-Lodge weltweit. Es ist sozusagen ein Geheimtipp. Man übernachtet in der Estanzia und geht zum Angeln. Eine Forelle kann schon mal 30 Pfund wiegen und das ist keine Seltenheit. Feuerland hat das südlichste Skigebiet der Welt: Cerro Castor. Es ist sehr exklusiv, hier trainieren nationale Ski-Teams aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Kroatien und Frankreich.

Die Speisekarte ist biologisch
Die Produkte in Feuerland sind biologisch, das kommt durch die einmalige Landschaft und die gesunde Luft. Lamm ist die einheimische Spezialität Nummer eins. Die Lämmer fressen nur sauberes, biologisches Gras. Sie werden drei bis vier Stunden am Feuer, nicht über dem Feuer, gegart. An zweiter Stelle stehen die köstlichen Königskrabben. An dritter Stelle steht Merluzza negra – der schwarze Seehecht – der in 4.000 Meter Tiefe lebt. Sein Fleisch schmeckt wie Fisch, die Konsistenz ist wie Fleisch.

Geschichte
Ferdinand Magellan hatte Feuer an den Ufern gesehen, als er mit seinem Schiff vorbei gesegelt ist. Es war stürmisch und die Bucht war eng, so ist er nicht an Land gegangen. Das Feuer kam von den Indianern, die sich mit Fett eingerieben hatten und Feuer gemacht haben, um sich zu wärmen. Sie hatten sogar Feuer in ihren Booten. So entstand der Name Feuerland. Die Insel war im Laufe der Geschichte auch Mal eine Gefängnisinsel.

Fazit
Der Hauptpunkt von Feuerland ist die Natur und die Ruhe. Luis Castelli schlägt vor, doch mindestens drei Nächte in Feuerland zu bleiben, um die Spezialitäten des Landes zu probieren und um das Gefühl am Ende der Welt zu verinnerlichen. Nein, Feuerland ist nicht nur ein Sprungbrett in die Antarktis: Es hat selber viel zu bieten.

Kontakt
Feuerland Tourismus www.tierradelfuego.org.ar
Anreise Lufthansa www.lufthansa.de

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.