Naturfotografien des Jahres gekürt: Wildlife Photographer of the Year 2022

Wildlife Fotografien des Jahres – Portfolio 32 - (c) Knesebeck Verlag

Im Oktober wurden im Natural History Museum in London die besten Naturfotografien des Jahres 2022 gekürt. In insgesamt 16 Kategorien wurden jeweils Sieger gekürt und weiteren Finalisten eine Ehrung ihrer Bilder zu teil. Insgesamt wurden fast 39.000 Fotografien aus mehr als 90 Ländern eingereicht und von der siebenköpfigen Experten-Jury unter Vorsitz von Rosamund Kidman Cox bewertet.

Das Buch
Alle prämierten Bilder findet man im Band  Wildlife Fotografien des Jahres. Portfolio 32, der im Knesebeck Verlag erschien. Der Band umfasst die 100 besten Fotos aus Einsendungen aus 93 Ländern.

Verlosung
Für unsere Leser verlosen wir zwei Exemplare des Buches. Schicken Sie uns bis zum 17. November 2022 eine Mail an info@wanderfreak.de mit dem Kennwort ‚Wildlife Fotografien‘ und der Antwort auf die Frage:
Wie heißt das Siegerbild des Fotowettbewerbs ‚Wildlife Photographer of the Year 2022‘?

Zum Preis
Als „Naturfotografin des Jahres“ 2022 wurde die US-Amerikanerin Katherine Aigner gekürt. Ihr Bild aus der Kategorie „Verhalten – Wirbellose“ wurde zum eindrucksvollsten und denkwürdigsten Foto des gesamten Wettbewerbs gekürt. Karines Leidenschaft ist es, mittels Fotografie Geschichten über wild lebende Tiere und unsere Beziehung zu ihnen zu erzählen. Bevor sie Profifotografin wurde, war sie leitende Bildredakteurin bei der Zeitschrift National Geographic Kids; heute nutzt sie ihre Kamera, um das öffentliche Bewusstsein zu schärfen und Umwelt-, Natur- sowie Artenschutz zu fördern.

„Das große Summen“ zeigt eine summende Kugel aus Kaktusbienen, die in der Nähe einer Ranch in Texas über den heißen Sand wirbelt. Bis auf eine sind alle Bienen männlich, und sie haben nur ein Ziel: sich mit dem einzigen Weibchen im Zentrum der Kugel zu paaren. Es ist Mai, und die männlichen Bienen sind aus ihrer Geburtserdhöhle ausgeschwärmt, um nach Weibchen Ausschau zu halten. Sobald eine weibliche Biene aus ihrer Höhle auftaucht, stürzt sich ein Männchen auf sie, und weitere Männchen ballen sich um sie herum. Meist sind die größeren Männchen die erfolgreichsten, allerdings sind im Gedränge Verletzungen nicht ausgeschlossen. Nach der Paarung ernährt sich das Weibchen hauptsächlich von Kakteenpollen und -nektar, dann wartet es bis zum nächsten Frühjahr. Sobald die Feigenkakteen und andere Opuntien erneut blühen, versammeln sich die verpaarten Weibchen in einem flachen, sandigen Gebiet und beginnen mit dem Graben der Höhlen. Karine wurde durch die vulkanähnlichen Türmchen über den einzelnen Höhlen auf die Nestansammlung aufmerksam. Jedes Weibchen gräbt einen mit einem solchen Türmchen bekrönten senkrechten Haupttunnel, an den sich mehrere Nebengänge mit jeweils zwei oder drei Kammern anschließen. In jede Kammer legt die Biene ein Ei und stattet es mit Pollen- sowie Nektarvorräten aus. Dann versiegelt sie die Höhle mit dem Sand des Türmchens – und stirbt wenig später. Ein paar Wochen danach schlüpft die neue Kaktusbienengeneration, die Männchen machen den Anfang. Obwohl Kaktusbienen Einzelgänger sind, finden sich auf Flächen in der Größe mehrerer Tennisplätze häufig Hunderte oder sogar Tausende Nester. Wie die meisten anderen Bienenarten sind auch Kaktusbienen vom Verlust des Lebensraums, von Pestiziden und vom Klimawandel bedroht, auch verschiedene Landwirtschaftsmethoden erschweren das Nisten zunehmend. Mit einem speziellen Makroobjektiv fing Karine das Paarungsgedränge auf Augenhöhe ein, die schwirrenden Flügel herannahender Männchen tragen zur Dramatik der Situation noch bei.

Ausstellungen
Auftakt der neuen Deutschlandtour 2022/23 der Wildlife-Ausstellung ist am 2. Dezember im Westfälischen Pferdemuseum Münster. Weitere Informationen gibt es hier. Es folgen Braunschweig und Reutlingen. In der Schweiz wird die Ausstellung im Naturhistorischen Museum in Basel am 11. November eröffnen.

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.