Zum Kloster Weltenburg

Zum Kloster Weltenburg am Donaudurchbruch

Zu beiden Seiten des Donaudurchbruchs

Deutschlands bedeutendstes Durchbruchtal entstand durch einen Zufall. Vor über 130.000 Jahren musste sich die Donau ein neues Flussbett suchen und bahnte sich einen Weg durch das Juragebirge. Bis zu 100 Meter hohe Kalkwände begrenzen die nur 70 Meter breite Weltenburger Enge, die sich tief zwischen die dichten Mischwälder eingeschnitten hat. Das beeindruckende Bild vervollständigt das auf einer Landzunge in der Donau errichtete Kloster Weltenburg. Bayerns ältestes Kloster, um 600 gegründet, ist mit der sehenswerten Barockkirche der Gebrüder Asam ein beliebtes Ausflugsziel – nicht zuletzt wegen des lauschigen Biergartens im Innenhof und des dunklen Weltenburger Bieres aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt (seit 1050).

Ausgangspunkt: Gebührenpfl. Parkplatz beim Schiffsanleger in Kelheim, 343 m.

Höhenunterschied: 290 m.

Markierungen: Kelheim bis Kloster Weltenburg Altmühltal-Panoramaweg, dann grünes Quadrat auf weißem Grund sowie Ww. nach Kelheim.

Anforderungen: Wer die Hohe Wand auf dem Radlweg umgeht, bewegt sich durchwegs auf angenehmen, breiten Wegen. Beim Anstieg auf die Hohe Wand schmaler, aber gut zu gehender Steig.

Einkehr: Klosterschenke Weltenburg; Ghs. in Kelheim; Einsiedelei Klösterl.

Sehenswertes: Der Donaudurchbruch; Kloster Weltenburg; Altstadt von Kelheim mit dem imposanten Bauwerk der Befreiungshalle auf dem Michelsberg, geöffnet von Mitte März–Okt. tägl. von 9–18 Uhr, von Nov.– Mitte März tägl. von 9–16 Uhr.

Tipp: Besonders eindrucksvoll ist der Donaudurchbruch vom Schiff aus (Mitte März bis in den Okt.), am besten von Kelheim zum Kloster: Gegen die Strömung dauert die Fahrt länger (ca. 40 Min.) und man hat mehr davon.

Von Kelheim (1) führt die Wanderung zunächst an den Schiffsanlegestellen vorbei neben der Donau flussaufwärts zum Klösterl (2), wo sich das Tal zum ersten Mal verengt. Auf der gegenüberliegenden Flussseite sehen wir den Aussichtspunkt Wieserkreuz, der aus dem Waldgürtel ragt – wir werden auf dem Rückweg bei ihm vorbeikommen. Zunächst aber wandern wir immer am Fluss entlang, ignorieren dabei die nach rechts weisende Mark. am Ende einer schönen Wiese und stehen zuletzt bei einer Kiesbank vor mauerglatten Felswänden, die direkt aus dem Fluss aufsteigen und bei denen der Weg endet. Hier ist kein Weiterkommen, daher wandern wir rund 50 m zurück zu einer Bank und folgen dort den Stufen eines Pfads bergauf – kurz darauf ist von einem Felskopf ein erster imposanter Tiefblick zur Donau möglich – bis auf die Hochfläche.

Durch den schönen Laubwald, immer in Nähe des Abbruchs der Langen Wand, erreicht der Steig kurz darauf wieder einen breiteren Weg (ab hier wieder Mark.), dem wir nach links zu einem Damm folgen. Wir befinden uns hier am südlichen Beginn des 2000 Jahre alten Äußeren Keltenwalls über der Donau, der 3,3 Kilometer in nördlicher Richtung bis zum Altmühlufer reicht. Links können bzw. sollten wir einen kurzen Abstecher zu einer Aussichtskanzel mit Traumblick zum Kloster Weltenburg machen, ansonsten folgen wir dem Weg geradeaus. In Serpentinen hinunter zu einer Straße und bergab zur Donau und zur Fähre (fährt ab Ostern bis 1. November täglich außer bei Dauerregen).

Sollte die Überfahrt mit der Personenfähre nicht möglich sein, muss man auf der Straße bis Stausacker gehen und dort die kleine Autofähre nehmen (1. April bis 31. Okt. Von 8–17 Uhr, plus 1,7 km). Ist man beim Kloster Weltenburg (3), gibt es keine Ausrede: Der Weg führt direkt durch den traumhaften Biergarten im Innenhof der barocken Klosteranlage – und hier bleibt wohl jeder gerne hängen. Zu schön ist die Rast an einem der Holztische unter dem Schatten spendenden Laubdach mächtiger Kastanienbäume.

Nach der Brotzeit verlassen wir den Biergarten rechts von der Kirche durch einen Torbogen (Ww. »Kelheim über Wieserkreuz, S2«). Steil bergauf und über eine Wiese geht es zu einer Bank mit Kreuz, bei der wir links abzweigen (Ww. Kelheim) und am Waldrand entlang eine Tafel über die vorgeschichtliche Besiedelung des Frauenbergs erreichen. An einem noch deutlich erkennbaren Wall vorbei leitet die Mark. Durch den Wald, dann über eine Wiese zu einer Teerstraße, die links zu einer Bank mit Tisch führt.

Wir folgen dem Ww. »Wieserkreuz, Kelheim« nach links und kommen so in einen herrlichen Buchenwald. Immer den Mark. folgend gehen wir durch den Wald, wobei der Wanderweg immer geradeaus führt und zwischen Forst- und Waldweg wechselt, während sich der ausgeschilderte Radlweg ausschließlich an den Forstweg hält und dabei auch einige Schleifen mitnimmt. Kurz bevor die Straße Weltenburg – Kelheim ins Blickfeld kommt, gehen wir auf einem kleinen Pfad links durch den Wald (Mark.) zur Aussichtskanzel Wieserkreuz (4) direkt über der Donau. Nun rund 40 m zurück und links hinunter zum schön eingewachsenen Friedhof, den wir rechts haltend umrunden (Mark.). Vor Erreichen der Straße links zu den Friedhofsgebäuden und an ihnen rechts vorbei über den Parkplatz zur Einfahrt und zu einem Weg, der aussichtsreich hinunterführt nach Kelheim (1). Auf der Maximiliansbrücke überqueren wir die Donau und steigen links über Stufen zum Parkplatz.

Mit freundlicher Genehmigung des Rother Bergverlages
Rother Wanderführer Altmühltal von Stefan Herbkes ISBN 978-3-7633-4315-7

 

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.